Robustes Design nach Tagushi

Zur Person des Genichi Tagushi
Genichi Tagushi (1924 – 2012) war ein japanischer Ingenieur, der sich mit der Verbesserung von Qualität und Zuverlässigkeit beschäftigt und fundamentale Qualitätsparadigmen aufgestellt hat. Tagushi prägte mit seinen Methoden und Philosophien ab den 1950er Jahren die japanische Industrie nachhaltig, deren Auswirkungen dazu führten, dass viele Produkte aus Japan in den nachfolgenden Jahrzehnten preiswerter und gleichzeitig in besserer Qualität angeboten werden konnten, als europäische oder nordamerikanische Produkte.
Auf Tagushi geht der Begriff des robusten Designs oder des robusten Prozesses zurück. Mit „robust“ ist gemeint, dass sich die unvermeidbaren Störgrößen – die Tagushi als Rauschfaktoren – bezeichnet hatte, möglichst wenig auf die Produkt- bzw. Prozessmerkmale auswirken. Ebenso wird ein robustes Produkt in der Weise verstanden, dass sich die Einsatzbedingungen möglichst wenig auf die Funktionen und Eigenschaften dieser Produkte auswirken.
Tagushi hat seine bahnbrechenden Methoden bereits Ende der 1940er Jahre entwickelt und in der japanischen Industrie zu populären und breiten Einsätzen verholfen. Viele seiner Methoden wurden im Zuge der elektronischen Datenverarbeitung weiterentwickelt und viele Software-Systeme bieten die Methode nach Tagushi in einer anwendungsfreundlichen Weise an, so dass heutzutage die Anwendungen ohne weitergehende mathematische Kenntnisse in recht einfacher Art und Weise möglich sind.

Die Methodik der Versuchsplanung nach Tagushi
Heute ist die Methodik nach Tagushi als eine besondere Methode innerhalb der statistischen Versuchsplanung (Design of Experiment, DoE) eingeordnet. Die Methode nach Tagushi konzentriert sich stets auf die Zielstellung, die Streuung von Prozessen zu minimieren, um somit das Produkt oder den Prozess weniger anfällig gegenüber Störgrößen zu machen, eben robuster zu gestalten.

Nutzen und Zielsetzung
Der Kern des 2-tägigen Seminars stellt die Vermittlung der Methodik nach Tagushi dar. Der Nutzen für die Teilnehmer bzw. die Anwender der Methodik besteht darin, dass nach erfolgreicher Versuchsdurchführung klar wird, woher die Streuprozesse stammen und mit welchem Parametersatz der Regelgrößen (nach Tagushi: Steuerfaktoren) eine möglichst geringe Streuung erzielt werden kann.
Prozesse mit einer geringst möglichen Streuung führen naturgemäß zu einer höheren und stabileren Ausbeute. Hierdurch werden die Kosten für Qualitätssicherung, Nacharbeitung und Ausschuss für den Produzenten deutlich, nachhaltig und dauerhaft gesenkt.

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Inhalt

Die Methode nach Tagushi wird im Methodenumfeld der statistischen Versuchsplanung erläutert. Anhand von Praxisbeispielen wird die Methode nach Tagushi erläutert und mit den Teilnehmern diskutiert. Übungsbeispiele runden das Erlernte ab.
Ebenso werden im Seminar weiterentwickelte Versuchsplanungsmethoden diskutiert und anhand praxisnaher Beispiele geübt, die mit der originalen Methode nach Tagushi nur unzureichend oder recht umständlich durchführbar wären.

Leistungsumfang

  • 2 Tage
  • ausführliche Schulungsunterlagen in gedruckter Form
  • Fotodokumentation der vorgestellten Flipcharts & Workshops
  • Nutzen

  • Sie lernen, wie die statistische Versuchsplanung (DoE) zur Reduzierung der Streuung eingesetzt werden kann.
  • Sie kennen den Unterschied zwischen Wiederholung und Replikation.
  • Sie lernen den Gebrauch von Effektediagrammen zur Beurteilung signifikanter Effekte.
  • Sie lernen die Versuchsplanung nach Tagushi zur Aufstellung von Versuchsplänen mit der Zielgröße, die Streuung zu minimieren.
  • Sie kennen die Grenzen der Methode nach Tagushi und können moderne alternative Versuchspläne aufstellen und nutzen.
  • Teilnehmerkreis

    Ingenieure,
    Meister aus Produktion,
    Mitarbeiter der Qualitätssicherung,
    sowie alle Personen, die ein Interesse an einer geringen Streuung von Prozessen und robusten Produkten haben.

    Teilnehmergebühr
    Die Teilnehmergebühr beträgt 1.350,00€ (netto)